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Trauma und Hypnose 4 - Traumasymptome: Unsichtbare Begleiter unseres Lebens

Traumasymptome sind oft unsichtbare Begleiter, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Sie zeigen sich im Alltag und in Beziehungen – manchmal subtil, manchmal überwältigend. Vielleicht fragst du dich, warum du in bestimmten Situationen immer gleich reagierst, warum du dich emotional zurückziehst oder in Konflikten übermässig anpasst. Diese Muster sind nicht zufällig – sie sind Überlebensstrategien deines Nervensystems, die dich einst geschützt haben.

Aber wie können wir die vielfältigen Ausdrucksformen von Trauma verstehen und einordnen?


Die 5 Trauma-Reaktionsmuster

Wenn wir überwältigende Erfahrungen machen und unser Nervensystem keinen sicheren Weg zur Verarbeitung findet, entwickeln wir unbewusst Überlebensstrategien. Diese Trauma-Reaktionsmuster helfen uns, mit Stress und Bedrohung umzugehen. Sie sind tief in uns verankert – aber nicht unveränderlich.


1. Fight (Kampf): Kontrolle durch Aggression

Menschen mit dieser Reaktion kämpfen, um sich vor emotionalem Schmerz zu schützen. Sie reagieren mit Wut, Kritik oder Dominanz, um Kontrolle zurückzugewinnen.

Beispiel: Anna fühlt sich von ihrem Partner emotional nicht gesehen. Statt ihre Verletzlichkeit zu benennen und zu zeigen, wird sie laut und macht Vorwürfe: „Warum kannst du nie für mich da sein?“ Sie möchte sich schützen, fühlt sich aber innerlich allein.


2. Flight (Flucht): Sicherheit durch Vermeidung

Diese Menschen halten sich ständig beschäftigt, um unangenehme Gefühle nicht zu spüren. Sie flüchten sich in Arbeit, Ablenkung oder Perfektionismus.

Beispiel: Daniel hat Angst, bei einer wichtigen Präsentation zu versagen. Statt sich vorzubereiten, räumt er seinen Schreibtisch auf, liest E-Mails oder findet andere „dringende“ Aufgaben. Gleichzeitig spürt er eine innere Unruhe – am liebsten würde er einfach wegrennen.


3. Freeze (Erstarrung): Schutz durch Rückzug

Das Nervensystem schaltet in einen Überlebensmodus, der Körper und Geist einfrieren lässt. Die betroffene Person fühlt sich gelähmt, sprachlos oder emotional betäubt.

Beispiel: Sophia erlebt einen heftigen Streit zwischen ihren Eltern. Sie erstarrt, sagt nichts und hofft, unsichtbar zu sein. Dieses Muster setzt sich in ihrem Erwachsenenleben fort: In Konflikten verstummt sie und „mauert“ emotional.


4. Fawn (Anpassung): Harmonie um jeden Preis

Hier versuchen Menschen, sich durch Anpassung und Gefälligkeit zu schützen. Sie unterdrücken ihre eigenen Bedürfnisse, um Ablehnung zu vermeiden.

Beispiel: Lena sagt immer „Ja“, auch wenn sie keine Zeit oder Lust hat, ihrer Freundin beim Umzug zu helfen. Sie hat Angst, dass ein „Nein“ zu Distanz führt – also stellt sie ihre eigenen Grenzen hinten an und fühlt sich innerlich erschöpft.


5. Flop (Kollaps): Aufgeben und Rückzug

Wenn alle anderen Überlebensstrategien nicht mehr funktionieren, gibt das Nervensystem auf. Die Person fühlt sich hilflos, kraftlos oder resigniert.

Beispiel: Tom hat Streit mit einem engen Freund. Anstatt seine Gefühle anzusprechen, zieht er sich zurück, ignoriert Nachrichten und vermeidet gemeinsame Treffen – überzeugt davon, dass die Freundschaft ohnehin nicht mehr zu retten ist.



Wie zeigt sich Trauma im Körper, Geist und Seele?

Diese Reaktionsmuster können sich auf verschiedenen Ebenen zeigen:

  • Körperlich: Verspannungen, Zittern, Schlafstörungen, chronische Schmerzen.

  • Emotional: Angst, Wut, Taubheit, Überforderung.

  • Kognitiv: Selbstzweifel, Grübeln, Misstrauen.

  • Spirituell: Gefühl der Sinnlosigkeit, innere Leere, Entfremdung.



Einladung zur Selbstbeobachtung

Um deine eigenen Muster besser zu verstehen, lade ich dich zu einer kleinen Übung ein:

  1. Nimm dir ein Notizbuch oder dein Smartphone zur Hand.

  2. Beobachte im Laufe des Tages Momente, in denen du Stress oder starke emotionale Reaktionen spürst.

  3. Schreibe auf, wie du reagierst. Versuche, diese Reaktion einem der oben genannten Muster (Fight, Flight, Freeze, Fawn, Flop) zuzuordnen.

Diese Reflexion kann dir helfen, eigene Muster zu erkennen und bewusster mit Stress umzugehen.



Wie Hypnose helfen kann, alte Reaktionsmuster zu lösen

Wenn Trauma im Nervensystem gespeichert ist, helfen oft rein kognitive Ansätze nicht. Hypnose ermöglicht den direkten Zugang zu diesen unbewussten Schutzmechanismen und kann helfen:

  • Die Ursachen hinter deinen Mustern sanft zu erkunden und zu transformieren.

  • Dein Nervensystem zu beruhigen und neue, gesunde Reaktionen zu entwickeln.

  • Emotionale Blockaden zu lösen, ohne dich zu überfordern.


👉 Möchtest du erfahren, wie Hypnose dich unterstützen kann? Vereinbare einen Termin mit mir.




Für Hypnosetherapeut*innen: Traumasymptome sicher erkennen und begleiten

Falls du als Hypnosetherapeut*in arbeitest, kennst du sicher Klient*innen, die mit Ängsten, Beziehungsproblemen oder Selbstzweifeln kämpfen – oft ohne offensichtlichen Auslöser.


Die richtige Einordnung von Trauma-Symptomen kann deine Arbeit revolutionieren.

In meinem Kurs „Trauma und Hypnose“ lernst du:

✔ Wie sich Trauma in Gedanken, Gefühlen und Körperreaktionen zeigt.

✔ Wie du sicher mit traumatisierten Menschen arbeitest, ohne sie zu retraumatisieren.

✔ Praktische Techniken wie die innere Kind-Arbeit (nach Stefanie Stahl) und Ressourcenarbeit (nach Susanne Hühn), um Klient*innen Stabilität und Sicherheit zu geben.



📩 Hast du Fragen? Schreib mir gerne: sh@sayamhypnose.com


Ich freue mich darauf, dich auf diesem Weg zu begleiten! 💙


Herzlich,

Deine Anaya

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