Hast du das Gefühl, dass dich bestimmte Ängste, Unsicherheiten oder Verhaltensmuster immer wieder einholen? Vielleicht fällt es dir schwer, Vertrauen in Beziehungen aufzubauen, oder du fühlst dich oft überwältigt, ohne genau zu wissen, warum. Möglicherweise kämpfst du mit innerer Unruhe, emotionaler Taubheit oder einer latenten Anspannung, die einfach nicht verschwindet. All das können Hinweise auf unverarbeitete traumatische Erlebnisse sein – auch wenn du dich an kein „klassisches“ Trauma erinnern kannst.
Was ist Trauma – und warum betrifft es so viele Menschen?
Oft wird Trauma mit offensichtlichen, extremen Erlebnissen wie Unfällen, Naturkatastrophen oder Gewalt assoziiert. Doch Trauma kann auch auf subtilere Weise entstehen – durch wiederholte emotionale Vernachlässigung, ständige Überforderung oder Beziehungen, in denen du dich nicht sicher gefühlt hast.
Wir unterscheiden dabei:
Schocktrauma (Typ 1): Einmalige, überwältigende Erlebnisse wie Unfälle oder plötzliche Verluste.
Bindungstrauma (Typ 2): Wiederholte, tiefgehende Erfahrungen, die über lange Zeit das Nervensystem prägen, wie emotionale Kälte, mangelnde Unterstützung oder ständige Kritik.
Studien wie die Adverse Childhood Experiences (ACE) Study zeigen, dass über 60 % der Menschen an einem Bindungstrauma leiden – oft ohne es zu wissen. (Mehr dazu hier: ACE-Study und Spektrum-Artikel).
Dr. Gabor Maté, ein führender Experte für Trauma, erklärt: „Trauma ist nicht das, was dir passiert, sondern das, was in dir als Ergebnis dessen passiert, was dir passiert ist.“ Er beschreibt Trauma als eine innere Wunde, die dazu führen kann, dass du dich von dir selbst trennst – um zu überleben.
Wie zeigt sich Trauma im Alltag?
Unverarbeitete Trauma-Erfahrungen können sich auf unterschiedliche Weise äußern, zum Beispiel durch:
Übermäßige Anpassung: Du stellst immer die Bedürfnisse anderer über deine eigenen und hast Angst, Nein zu sagen.
Emotionale Taubheit: Du spürst keine wirkliche Freude oder tiefe Emotionen mehr, sondern funktionierst nur noch.
Dauerhafte Unruhe oder Anspannung: Dein Körper ist immer in Alarmbereitschaft, auch wenn kein äußerer Grund dafür besteht.
Wiederkehrende belastende Gedanken oder Erinnerungen: Bestimmte Situationen oder Personen triggern dich, und du weißt nicht, warum.
Selbstzweifel und Unsicherheit: Du hast das Gefühl, nie gut genug zu sein oder immer etwas falsch zu machen.
Vielleicht erkennst du dich in einem dieser Punkte wieder – oder du kennst jemanden, auf den das zutrifft. Trauma ist keine „Schwäche“ oder etwas, das man einfach „loslassen“ kann. Es ist eine tief im Nervensystem verankerte Schutzreaktion, die dich damals am Leben gehalten hat – aber dich heute vielleicht daran hindert, wirklich frei zu sein.
Wie Hypnose helfen kann, alte Wunden zu heilen
Viele herkömmliche Methoden zur Traumabearbeitung setzen am bewussten Verstand an – doch Trauma ist oft im Körper gespeichert, nicht nur in der Erinnerung. Genau hier kann Hypnose eine wirksame Unterstützung sein.
In einer Hypnosesitzung können wir:
Dein Nervensystem sanft stabilisieren, sodass du dich sicherer und ruhiger fühlst.
Alte Schutzmechanismen erkennen und nach und nach durch neue, gesündere Reaktionen ersetzen.
Kontakt zu deinem Inneren Kind aufnehmen, das oft die Ursprünge von Bindungstraumata in sich trägt.
Dein Selbstwertgefühl stärken und emotionale Blockaden lösen, ohne dich zu überfordern.
Hypnose ist dabei keine „Reparatur“, sondern ein sanfter, achtsamer Prozess, der dir hilft, wieder mehr Verbindung zu dir selbst zu spüren.
👉 Möchtest du erfahren, wie Hypnose dich unterstützen kann? Vereinbare einen Termin mit mir.
Für Hypnosetherapeut*innen: Warum du Trauma-Wissen brauchst
Falls du selbst als Hypnosetherapeutin arbeitest, hast du vielleicht schon erlebt, dass Klientinnen in Sitzungen unerwartet starke emotionale Reaktionen zeigen, sich bestimmte Themen immer wiederholen oder ihr einfach nicht weiter kommt.
Ohne ein Grundverständnis von Trauma besteht die Gefahr, dass unbewusst Trigger aktiviert werden, die den Heilungsprozess erschweren.
Mit fundiertem Trauma-Wissen kannst du:
Hypnosesitzungen sicherer gestalten, ohne Retraumatisierung zu riskieren.
Die Körpersignale von Klient*innen besser lesen und adäquat darauf reagieren.
Gezielte Methoden zur Stabilisierung nutzen, bevor tiefere Themen bearbeitet werden.
Deshalb habe ich den Kurs „Trauma und Hypnose“ entwickelt – ein praxisnahes 6-Wochen-Programm für Hypnosetherapeut*innen, die lernen wollen, traumasensibel zu arbeiten. Wir behandeln unter anderem:
✔ Die Grundlagen von Trauma Typ 1 und Typ 2
✔ Die Rolle des Nervensystems in der Traumaverarbeitung
✔ Praktische Stabilisierungstechniken für deine Klientinnen
✔ Sichere Wege, um Trauma in Hypnosesitzungen zu integrieren
✔ Fallstricke und häufige Fehler in der Traumaarbeit
Wann startet der Kurs? Der nächste Durchgang beginnt frühestens im Herbst 2025. Trag dich unverbindlich auf die Warteliste ein – ich informiere dich, sobald die Anmeldung geöffnet ist.
👉 Sichere dir deinen Platz! Hier klicken zur Anmeldung
📩 Hast du Fragen? Schreib mir gerne: sh@sayamhypnose.com
Ich freue mich, dich auf diesem Weg zu begleiten!
Herzlich
Anaya
Eine kleine Übung für dich
Wir Menschen sind ständig in Verbindung miteinander – besonders in einer so engen Beziehung wie der zwischen Therapeut*in und Klient*in. In deiner Rolle bist du wie ein Spiegel für deine Klient*innen. Du kannst sie so weit in ihrer Heilung begleiten, wie du selbst in dir und deinem Körper Zuhause bist und Heilung erfahren hast.
Um deinen eigenen Zugang zu deinem Körper zu stärken, werden wir im Kurs «Trauma und Hypnose» viele praktische Übungen durchführen. Eine davon kannst du gleich jetzt ausprobieren:
Nimm eine bequeme Sitzposition ein und schliesse die Augen. Atme bewusst ein und aus.
Spüre, wie dein Körper den Boden oder den Stuhl berührt. Welche Empfindungen kannst du wahrnehmen?
Lass deine Gedanken wie Wolken vorbeiziehen und kehre immer wieder sanft zur Wahrnehmung deines Körpers zurück.
Wenn du etwas wahrnimmst – ein körperliches Gefühl oder eine Emotion – lass sie einfach da sein. Atme in sie hinein.
Diese einfache Übung hilft nicht nur dir, sondern kann auch deinen Klient*innen dabei unterstützen, mehr Sicherheit und Verbundenheit im eigenen Körper zu entwickeln.
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